Pirates of the Caribbean - The Tale
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Pirates of the Caribbean - The Tale

"Let me tell you the tale of the greatest pirates ever known to men." #Pirateslife #Pirateslegends #Piratestales #Monkey


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Pirates of the carribean - The Tale of the greatest pirates ever known to men

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John Tew


Admin

Pirates of the carribean - The Tale of the greatest pirates ever known to men spielt circa 15 Jahre vor den Ereignissen vom ersten Pirates of the carribean Film.

Hauptcharaktere:

1. John Tew

2.

Nebencharaktere:

Jack Sparrow
Edward Teach "Blackbeard"
Cutler Backet
Joshamee Gibbs
Thomas Tew




Charakterbeschreibungen:

Name: John Tew

Alter: 22

Aussehen:

Status: Lebendig

Schiff:

Name: Jack Sparrow

Alter: ca. 25

Schiff: Wicked Wench

Status: Lebendig


Name: Edward Teach al. Blackbeard

Alter: 45

Schiff: Queen Anne's Revenge

Status: Lebendig


Name: Thomas Tew

Alter : 40

Schiff: Liberty

Status: Verstorben


Handlung zu John Tew:

John Tew ist der Sohn des ehemals weltweit bekannten Piraten Thomas Tew, dem Pirat des Roten Meeres.
Er ist ein junger, energischer Mann, der sich auch schon einen guten Piratenruf verschafft hat.
John ist auf der Suche nach einem Weg, um an das von seinem verstorbenen Vater verlorene Schiff "Liberty" heranzukommen, dass jenem im Kampf gegen den Piraten Blackbeard entwendet wurde.
Mit der Liberty wäre John in der Lage Rache an Blackbeard für seinen Vater zu nehmen und ein noch größerer Pirat als dieser zu werden.
Um dieses Ziel zu erreichen, schließt er sich mit dem berühmt berüchtigten Piraten Jack Sparrow zusammen, der seine ganz eigenen Probleme mit Blackbeard hat.
In Merridian versuchen sich die Beiden ein Schiff zu beschaffen und bekommen es dabei mit der East India Trading Company und dem angehenden Lord "Cutler Backet" zu tun.

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John Tew


Admin

„Thomas Tew?
Ihr meint doch nicht etwa  den Thomas Tew...?
Den „Pirat des Roten Meeres“?
Kapitän Tew und seine Männer, die das komplette Rote Meer leer geplündert haben?
Der Thomas Tew...der allein mit einem Schiff gegen 300 Soldaten des Indischen Großmoguls angetreten war?

Bursche, hütetet eure Zunge was den Namen dieses Piraten angeht.“
Der Barkeeper schaute sich um, lehnte sich ein Stück nach vorne und fing an zu flüstern.
„In dieser Gegend ist die Erwähnung des Namen Thomas Tew gleichzusetzen mit dem Knüpfen des eigenen Stricks, wenn ihr versteht was ich meine, Ai?“
Der Mann ging kurz in sich.
„Aber Ja, tatsächlich wurde mir die Ehre zu Teil diesen Mistkerl kennenzulernen.
Es war vor einigen Jahren, da kam er wild entschlossen in meine Bar und posaunte aus tiefster Seele, dass er der neue Schrecken der Meere wäre, und dass er schon bald alle seine Feinde besiegt haben werde...
Sein bloßes Auftreten ähnelte dem eines Geisteskranken...“
Er lachte.
„Ein guter Mann.
Ich habe mich schon immer gefragt was aus ihm geworden ist.“

Der Mann, der dem alten Barkeeper gegenüber saß nahm einen kräftigen Schluck von seinem Bier und wandte sich dem Fremden zu.

„Er ist tot.“

Der Wirt schaute ihn ganz verdutzt an, da dieser nicht wusste, was er mit dieser Neuigkeit anfangen sollte.
Sein Gegenüber hob den Kopf ein wenig an, sodass sein Gesprächspartner einen raschen Blick auf dessen Gesicht werfen konnte, welches zuvor von einer Kapuze bedeckt war.
Nur für einen kurzen Augenblick schauten sich die Beiden in die Augen, bevor der bedeckte Mann seinen Kopf wieder senkte und seinen leeren Krug von sich schob.
Dem Wirt entging dies nicht, und er griff sofort zu dem Krug um ihm nachzuschenken.
Er beeilte sich und bemerkte so auch nicht den werten Herren, der seit fünf Minuten vergebens versuchte seine Bestellung aufzugeben.
Er stellte ihm das Bier direkt vor die Nase und schenkte ihm seine volle Aufmerksamkeit.

„Also Bursche...
Du kommst zu so später Stunde in meine Bar in diesem mehr als auffälligen Aufzug, setzt dich direkt an den Tresen und fragst nach dem Namen, nachdem sich in dieser Stadt kein anderer zu fragen traut...
Jetzt behauptest du Thom...“
Der Wirt merkte wie sich der ein oder andere Seemann schon dessen Gespräch zugewandt hatte.
„...besagter Pirat sei tot... was soll das alles?
Der Mann nahm erneut einen kräftigen Schluck von seinem frischen Getränk und stellte das Bier darauf zur Seite.

„Lasst mich euch eine Geschichte erzählen...
The tale of the greatest pirate ever known to men...“

„Vor siebzehn Jahren herrschte große Unruhe auf den Ozeanen.
Es war die Zeit, als Seemänner ihre Weiber verließen um zur See zu fahren und Pirat zu werden.
Die Meere waren voll von jungen Männern, entschlossen genug, um es mit der Welt aufzunehmen.
Kein Ozean blieb leer, kein Hafen war mehr sicher, vor dem, was sich in nur so kurzer Zeit entwickelt hatte.
Es gab keine Grenzen mehr, kein Ort der von einem tüchtigen Mann mit einer entschlossenen Crew nicht gefunden werden konnte.
Es dauerte nicht lange und das Meer fing an sich rot zu färben, von all dem Blut, vergossen von Verdorbenen sowie Unschuldigen.
Das große Zeitalter der Piraten nahm fahrt auf.
Und all dies war nur einem einzigen Ereignis zu verdanken...
Der Untergang und der Bann der Meeresgöttin Calypso.
Sie war die Herrscherin der Meere, kein Pirat konnte sie töten, kein Mann konnte ihr widerstehen.
Aber nur denen, die die See wirklich über alles liebten, war es vergönnt sie zu sehen.
Und wie die Göttin es mit allen ihren Verehrern tat, strafte sie tapfere Seemänner mit Versprechen irgendwann ihre Gunst zu erlangen, wenn sie ihre Seelen an sie verkauften.
Durch diese Person...nein, durch diese Gottheit wurden viele Männer ins Verderben getrieben.
In dieser Zeit entstanden viele Mythen...
Geschichten von verfluchten Schätzen aus Azteken Gold und Juwelen mit der Kraft über Wind und Gezeiten zu herrschen.
Der erste Hohe Rat, der erste demokratische Zusammenschluss von Piraten aus aller Welt wurde geschaffen.
„Schiffbruch -  Bay“, ein neutraler Ort, an dem jeder Pirat Zuflucht finden konnte, erschaffen aus all den Schiffs-Wracks, die die Meeresgöttin mit sich ins Grab nahm.
Und...die Entstehung des Piraten Codex, welcher die Richtlinien für alle Piraten und Seemänner darstellen sollte, nun, da die Meeresgöttin nicht mehr war.
Aber es kam wie es kommen musste...
Ich habe es schon gesagt, das Zeitalter der Piraten fing gerade erst an...
Unter all den Seemännern da draußen, gab es einen, der sie alle in ihre Schranken verwies.
Und dieser Mann, nein dieser Pirat, prägte die nächsten Jahre wie kein Zweiter.
Er kaperte, plünderte und versank hunderte von Schiffen, ohne dass sein eigenes jemals beschädigt wurde.
Sein Aussehen war unverkennbar, seine Flagge gefürchtet wie der Tod selbst.
Der, dessen Schiff, die „Queen Anne's Revenge“, nur ihm gehorchte, durch die bloße Steuerung mithilfe eines Schwerthiebes.
Ein Mann namens Kapitän Edward Teach, oder auch genannt...“

Er holte kurz tief Luft.

„...Blackbeard!

Blackbeard, ein Name der zu damaligen Zeiten nie genannt werden durfte.
Denn die reine Nennung seines Namens, so glaubte Mann, reichte schon aus um vom Unglück verfolgt zu werden.
Narren...
Es gab nur einen Mann, der sich ihm entgegenstellte.
Ein Mann, der nicht an die Geschichten und Mythen rund um Blackbeard und seine Crew von Verdammten fürchtete.
Dieser Kapitän ehrte den Codex der Bruderschaft und versuchte die Meere von diesem Schandfleck zu befreien.
Und dieser Mann war Thomas Tew, der Piratenlord aus Nassau.
Kapitän Tew, auch bekannt als der Pirat des Roten Meeres.
Der Piratenlord und seine Crew stellten sich Blackbeard in mehreren Seegefechten, und wieder und wieder konnte Blackbeard nur mit knapper Not entkommen.
Denn wenn es einen Piraten auf Gottes ehrfürchtiger Erde gab, den Edward Teach fürchtete, dann war es der, vor dessen Namen ihr euch so fürchtet.
Klinge um Klinge, Kugel um Kugel, jede ihrer Auseinandersetzung setzte neue Maßstäbe.
Selbst Blackbeards verfluchtes Schiff konnte der „Liberty“, dem Flottenschiff von Kapitan „ Verbotener Name“ nichts anhaben.
Als der Zeitpunkt gekommen war, und Kapitän Edward Teach nicht mehr fliehen konnte, bat er den Henkersmann persönlich um einen Gefallen.“

Der Wirt musste kurz unterbrechen.
„Der...Henkersmann..?“

Der Mann setzte fort.
„Ai...der Henkersmann...
Er war der Gott der Totenwelt, der jeden Seefahrer und jeden Seemann auf sein verfluchtes Schiff holte, der bei einer Meuterei beteiligt und dabei gestorben war, dazu verdammt, bis in alle Ewigkeiten in der Unterwelt umherzustreifen.
Blackbeard schlug ihm einen Deal vor.
Ihm war bewusst, dass er dieser Blockade gegen Kapitän Tew nicht mehr lange standhalten konnte, also griff er zu einer List.
Er tauschte die Seelen seiner ersten Offiziere gegen das Versprechen, dass wenn er einmal sterben würde, ihn der Henkersmann einmal ins Leben zurückbringen werde.
Der Henkersmann willigte ein und nahm seinen Offizieren das Leben.
Das was von jenen zurückblieb, waren willenlose Zombies, die für den Schutz Blackbeards sorgen sollten.
Kurze zeit später war es dann soweit.
Thomas Tew zerstörte die letzten verbündeten Schiffe Blackbeards und kaperte die Queen Anne's Revenge.
Noch am selben Tag lies er Blackbeard hinrichten und schlug ihm den Kopf ab.
Er hob den Kopf von Edward Teach hoch empor und schwor jeden zu töten, der gegen den Piratencodex verstoßen sollte.
Und an dieser Stelle löste der Henkersmann sein Versprechen ein und holte ihn von den Toten zurück.
Blackbeards Körper schwamm drei mal um dessen Schiff um schließlich an Deck zu kommen und sich seines eigenen Hauptes zu bemächtigen.
Kapitän Tew, der von dieser List komplett überrascht wurde, starb noch am selben Tag durch die verfluchte Klinge von Blackbeard.
An diesem Tag starb der größte Pirat, den die Leute je gesehen haben durch die Hand eines hinterlistigen, feigen, skrupellosen Mannes.“

Er senkte seine Stimme wieder und griff nach seinem Bier.
Der Wirt schaute ihn ruhig aber mit ernster Miene an.
„So erzählt man es sich also auf den Meeren.“
Er hielt kurz inne als er bemerkte wie die Luft in der Bar dünner wurde.
Jeder Mann und jede noch so verkommene Dirne waren auf die Beiden aufmerksam geworden.
Er wandte sich wieder dem Jungen zu.
„Was ist aus der „Liberty“ geworden...
Seinem Schiff?“
Der Mann stellte sein Bier ab.
„Blackbeard's Macht geht viel weiter als nur den Tod zu bezwingen...
Jedes Schiff dass er plünderte, jeder Mann der sich zu diesem Zeitpunkt auf diesem befand...
Sie alle werden von ihm gefangen und in einer Flasche eingesperrt.
Er behält sie als Trophäen.
So kann er jeden Tag das Leid all derjenigen sehen, die es jemals gewagt hatten ihn herauszufordern.
Die Liberty...ich gehe stark davon aus, dass auch sie dieses Schicksal ereilte.
Immerhin war sie das Schiff seines größten Widersachers.“
Der Wirt hakte nach.
„Ich hörte ein Gerücht...
Vor knapp drei Wochen, so kam mir zu Ohren, soll ein Pirat den Hafen von Nassau geplündert haben, ohne einen einzigen Schuss abzufeuern.
Das Schiff, welches bei diesem Angriff als einziges den Hafen verlassen hatte, soll laut den Erzählungen der armen, überlebenden Teufel mit einer solch hohen Geschwindigkeit gefahren sein, dass die East India Trading Company kaum eine Chance hatte die Verfolgung aufzunehmen.“
Er hielt kurz inne.
„Bursche...ein Schiff, dass schneller ist als die besten Schiffe von Cutler Backett.“
Der Junge sprach weiterhin mit ruhiger Stimme.
„Das war die „Wicked Wench“, das zweitschnellste Schiff in der Karibik.
Ein Schiff, dass einem Piraten namens „Jack Sparrow“ gehorchen soll.“
Der Wirt legte plötzlich seine Hand auf den Arm des Jungen.
„Hört zu, in dieser Gegend gibt es nicht nur einen Piraten, dessen Namen man niemals laut aussprechen sollte.
Der von euch eben erwähnte gehört dazu.
Ich weiß nicht, ob ihr euch im klaren darüber seid, aber diese Gegend gehört zu den Territorien, die von der East India Trading Company vollständig kontrolliert werden.
Sollte irgendjemand von denen mitbekommen, dass ihr Informationen bezüglich solch bekannten  Schwerverbrechern habt, dann werdet ihr schneller festgenommen, als ein Hai eine verwundete Seerobe zerfleischen kann.



Der junge Mann trank das Bier aus und knallte den leeren Krug mit solch einer Wucht auf den Tresen, dass jeder Mann und jedes Weib in der dunklen Spelunke sofort auf ihn aufmerksam wurde.
Der Wirt ging einen Schritt zurück um das Gewehr unter dem Tresen zu greifen, dass er dort platziert hat, sollte einer seiner Geste ungemütlicher Natur sein oder werden.
Der Bursche setzte seine Kapuze ab, wodurch der erschrockene Wirt nun zum ersten mal einen Blick auf das ganze Gesicht des Jungen werfen konnte.
Die Männer und Frauen, die unmittelbar neben ihm standen, musterten ihn ebenfalls vorsichtig.
Der Barkeeper tastete sich vorsichtig an ihn heran.
„Kleiner, irgendwo her kenne ich dich doch.
 Dein Gesicht, ganz sicher, das habe ich schon einmal gesehen, aber wo nur?“
Der Wirt schaute sich fragend um.
Sein Blick schweifte von dem Tresen über die einzelnen Tische und Gäste hinweg, über die Tür bis hin zu der Wand mit den Fahndungsplakaten.
Mit flinken Augen musterte er die Fahndungswand, bis er das richtige Plakat gefunden hatte.
Ein kurzer Blick zu dem Burschen, danach sofort wieder zum Plakat.
Der Bursche richtete sich langsam auf und räusperte sich kurz, bevor er sich dem Wirt zuwandte.
„Ich danke euch für das erfrischende Getränk, aber leider...
 muss ich nun gehen.“

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Sora.



Zielstrebig durchquerte die Person die drängelnden Massen am Hafen von Tortuga. Es herrschte ohrenbetäubender Lärm, der sich aus hemmungslosem Fluchen, Prügeleien und Streitigkeiten, genauso wie aus lustvollem Lachen und amüsiertem Raunen zusammensetzte. Die Meute bestand hauptsächlich aus betrunkenen Freibeutern, Dirnen und Männern, deren romantische Illusion der Seefahrt im Begriff war völlig zerstört zu werden. Vereinzelt erntete die in dunkles Braun und Weinrot gekleidete Person kurze, verwunderte Blicke. Die schmächtigen Schultern wiegend schlängelte sie sich dermaßen geschickt durch den Trubel, das kein einziges Zusammenstoßen, gar eine Berührung mit den Trunkenen zustande kam. Den Bruchteil einer Sekunde verlangsamte die Person ihren Gang, neigte das kantig zulaufende Kinn lauschend zur Seite, während der Rest des Gesichtes durch den Schatten des Hutes nicht zu sehen war. Scheinbar losgelöst von jeder Absicht strich die Person kurz über die Schulter eines von der Sonne dunkel gebrannten Mannes, der in ein Gespräch verwickelt war und weit reicher schien, als jegliche Trunkenbolde, die hier die breite Masse ausmachten. Unwillkürlich wandte dieser seinen Blick zur Quelle dessen, was er gefühlt hatte, machte jedoch einzig pechschwarzes, Haar, welches sich wie dunkle Seide in einem roten Band am Nacken der Person ergoss, aus. Interessiert folgte er der Person, deren Gewänder und vor allem deren Bewegungen schmächtig und zerbrechlich wie die einer jungen Frau wirkten. Es erwies sich als beinahe unmöglich der Person in dem regen Trubel zu folgen, sie überhaupt im Blick zu behalten. Er verlor sie, lief jedoch weiter, bis sich die dunkle in gedämpftem Licht der flammenden Fackeln daliegende Gasse ein wenig lichtete. Weiter vorne, an den Anlegestellen stand die Person nun in einer merkwürdig anmutenden Geste vor dem nachtschwarzen Horizont, in dem Meer und Himmel sich in tiefem Schwarz vermischten. Die Hände in den weiten Ärmeln der teuer anmutenden, von dunklem Weinrot gezierten Kleider, stand die Person mit dem langen pechschwarzen Haar still da, lediglich auszumachen waren die weichen Konturen und die helle Haut am Kinn und bleiche sinnliche Lippen. Der Portugiese näherte sich erst zögerlich, dann schon ungeduldiger. Gerade in dem Moment als er weiter herantrat und seine Augen sich langsam an die Dunkelheit gewohnt hatten, erhaschte er einen Blick in das Gesicht der Person. Dunkle Iriden fixierten ihn, ehe ein Ausdruck in diesen aufblitzte; völlig fassungslos über das Geschlecht der Person wollte er einen Schritt zurückmachen, ehe bereits die Luft aus seiner Kehle entweichte - er spürte die kühle Brise des Meeres plötzlich noch mehr; nicht nur auf seiner Haut, schmeckte sie nicht nur auf seiner Zunge, sie schien das Innere seines Halses zu erfüllen, als ein schmerzend eiskalter Schnitt seine Halsschlagader durchtrennte und rote Feuchtigkeit sich in Mengen über sein Schlüsselbein und seine Brust ergoss und scheinbar endlos hervorspritzte-und quoll. Ein Röcheln bezeichnete den letzten Atemzug des Mannes, während dessen dunkelrotes, fast schwarzes Blut von den Metallplatten des feingliedrigen Fächers tropfte, den die Person, die über ihm stand, in den schlanken Fingern hielt. Stumm die Gegend beobachtend beugte sich diese Person zu ihm hinunter, gab schließlich Sicht auf das Gesicht eines höchstens 18-jährigen Jungen, dessen Gesichtszüge sanft und alterslos erschienen, dessen Augen jedoch jeglicher Kindlichkeit ledig waren. Bedacht darauf die eigenen Hände nicht unnötig mit Blut zu beschmutzen, nahm sich der Junge alles Brauchbare, was er in den Taschen des dahinsterbenden Körpers finden konnte.

John Tew


Admin

- Währenddessen auf dem großen Marktplatz vor dem Rathaus -

Es war mittlerweile Morgen geworden, und die ersten Sonnenstrahlen waren am Horizont zu sehen.
Sie strahlten in solch hellen und warmen Farben, dass die Stadt wie in ein goldenes Licht getaucht wirkte.
Die ersten Vögel begannen ihre Lieder zu singen und der Duft von frisch gebackenen Brotwaren  strömte über den ganzen Marktplatz hinweg.
Nach und nach begann es auf dem Markt voller zu werden, und innerhalb kürzester Zeit war auch der letzte Händler eingetroffen um seine Waren an den Mann zu bringen.
Es war alles in allem ein gewöhnlicher Morgen, ohne besondere Vorkommnisse...
Mit einer Ausnahme.
Inmitten des großen Marktes war ein großes Podest aus Holz aufgebaut, welches feierlich mit Girlanden verziert war.
Darum herum waren vier große, hölzerne Türme, die von ihrer Größe her gesehen fast schon wie Leuchttürme wirkten, aufgebaut worden.
Die meisten der Leute, die an diesem Monument eines Podestes vorbeigingen, blieben kurz stehen um sich die Plakate anzusehen, die rund um das Hölzerne Koloss hingen.
Ein kleiner Junge, kaum älter als zwölf Jahre, zwängte sich durch die Menschenmassen hindurch um auch einen Blick erhaschen zu können.
Der Bursche schlängelte sich geschickt durch die einzelnen Leute hindurch.
Als er endlich an vorderster Front stand, betrachtete er den weißen Fetzen.
Darauf zu sehen waren einige Zeilen Text, sowie das Abbild eines großen Schiffes in der Mitte.
Der junge Mann konnte zwar nicht lesen, aber anhand des Schiffsabbildes auf dem Aushang konnte er sich gut vorstellen, was dies alles zu bedeuten hatte.
Man muss wissen, dass es sich bei dieser Stadt um keine gewöhnliche Stadt handelte.
Denn anders als in anderen Städten, war bei dieser der Marktplatz der höchst gelegene Ort, von dem ab alle Häuser und Straßen hinab führten.
Man kann es sich vorstellen wie eine Art Kegel, bei dem die Spitze den Marktplatz darstellte, und die untere, offene Rundung des Kegels den Hafen.
Da der Marktplatz allerdings immer das Zentrum des Handels in einer Stadt darstellte, und dieser  außerdem umgeben vom Rathaus war, mussten alle Bürger und Händler den steilen Berg erklimmen.
Wer kein Vieh hatte, hinter das er einen Karren spannen konnte, musste sich dem Seilzug System der Stadt zuwenden.
Neben den vielen Seitengassen der engen Häuser gab es eine gepflasterte Hauptstraße, die von einer  großen Furche getrennt wurde.
Durch eben diese Furche wurden Güter und Waren vom Hafen, mithilfe von gigantischen Kurbeln auf dem Berg, einfach hinaufgezogen.
Aber diese Handelsstadt war nicht nur bekannt für ihren lebendigen Handel, sondern ebenso für ihren großartigen und berühmten Schiffbau.
Die Schiffswerft war genau auf jenem Berg und schloss direkt an den Marktplatz an.
Alle paar Wochen, wenn ein neues Schiff fertiggestellt wurde, kam es mithilfe von  jenem Seilzug System, einer Vielzahl von Tauen und Stricken, sowie den großen Stahlkurbeln in den Hafen, bereit jederzeit auszulaufen.
Und genau dies war auch hier der Fall.
Allerdings unterschied sich dieses Schiff gänzlich von den zuvor fabrizierten Handelsschiffen.
Denn hierbei handelte es sich um das neue Flaggschiff des angehenden Lords Cutler Backett, welcher extra für diesen Anlass nach Merredian gekommen war.
Eben jener sollte für seine erstaunlichen Leistungen im Kampf gegen Piraten und die erfolgreiche Säuberung jener Gewässer befördert und mit einem neuen Schiff ausgestattet werden.
Heute war der letzte Tag vor den großen Feierlichkeiten und der Enthüllung des neuen Schiffes.
Es war deutlich zu spüren, es lag Spannung in der Luft.
Der Besuch einer solch hoch qualifizierten Persönlichkeit folgten strengere Sicherheitsbestimmungen und mehr Soldaten der East India Trading Company als diese Stadt jemals zuvor gesehen hatte.
Vom einfachen Trickbetrüger über einfache Straßendiebe hinweg waren keinerlei Gauner und Verbrecher auf den Straßen anzutreffen.
Sie versteckten sich in den dunklen Ecken und hielten sich bedeckt, bis die Feierlichkeiten vorüber waren.
In einem kleinen, verlassenen Antiquitätenladen, der innerhalb einer sehr engen Seitenstraße lag, versammelten sich einige Männer.
An der Tür des kleinen Geschäftes lehnte sich ein kleinwüchsiger Mann, der auf den Namen „George“ hörte mit dem Rücken zur Wand an.
Auf der Hauptstraße daneben kündigte sich ein kleiner Trupp Soldaten durch laute Trommel- und Marschgeräusche an, welcher wohl schon heute auf die anstehenden Feierlichkeiten einstimmen sollte.
Der Trupp passierte die kleine Seitenstraße, ohne sich auch nur eines Blickes zu bemühen.
Der kleine Mann beobachtete dies.
Nachdem der Trupp vorbeizog, vergewisserte er sich noch einmal mit einem kurzen Blick in beide Richtungen, dass niemand in der Nähe war, der das Treffen der Männer stören könnte.
Er ging in den kleinen Laden und schloss die Tür hinter sich.
Von einem kleinen Raum, der im hinteren Lager des Ladens liegen musste, strahlte ein helles Licht unter der Tür hindurch.
George machte sich rasch auf den Weg zu jener Tür und klopfte vier mal daran, wobei er zwischen dem zweiten und dem dritten Klopfen eine kurze Pause einlegte.
Dies war da Erkennungszeichen für die Männer im Raum, dass alles in Ordnung ist, und sie ihr Gespräch in Ruhe fortsetzen konnten.
Nachdem er die verschlüsselte Botschaft übermittelt hatte, wandte er sich wieder in Richtung der Türzu,  um Wache zu halten.
In dem hinteren Lagerraum ertönte eine Stimme.
„Wir sind jetzt schon seit einer Woche in dieser verruchten Stadt, und noch immer kein Zeichen von unserem Kapitän...
Außerdem tauchen hier immer mehr Soldaten auf.
Ich glaube so langsam, dass etwas nicht stimmt.“
Eine weitere Stimme ertönte.
„Der Kapitän meinte, er würde rechtzeitig kommen, und uns über sein Vorhaben genauestens informieren... zum Henker mit ihm.“
Eine weitere Gestalt trat aus der Versenkung hervor um sich zu Wort zu melden.
„Wenn der Kapitän sagt, dass er rechtzeitig kommen wird, dann tut er das auch!“
Die Atmosphäre im Raum legte sich ein wenig, nachdem der Mann seinen Satz beendete.
Er ging weiter auf den großen Tisch zu, der in der Mitte des Raumes stand.
Obwohl dieses Treffen von keinem Soldaten beschattet wurde, trug der Mann eine blaue Weste der East India Trading Company.
Man würde aber aufgrund des Koteletten bewucherten Gesichtes auch trotz Uniform niemals auf einen Soldaten schließen.
Joshamee Gibbs war schon seit nun mehr als zwei Jahren kein Soldat mehr, aber er war noch nicht dazu bereit gewesen seine ohnehin schon vollkommen zerfetze Uniform abzulegen.
Er winkte einen seiner Piraten Genossen zu sich.
Jener überreichte ihm einen kleinen Sack mit Münzen.
Gibbs nahm ihm den Sack ab und warf ihn so auf den Tisch, dass sich der Bändel löste und einige Münzen aus dem Sack heraus kullerten.
Eine Münze rollte bis an den Rand des Tisches und drohte hinabzufallen, als sie von der Hand eines Mannes gestoppt wurde.
„Euer Kapitän hat uns 50 Silbermünzen versprochen, wenn ich mir das hier so ansehe, dann sehe ich gerade einmal 20 Münzen.“
Die Person hatte einen leichten spanischen Akzent und schaute mit wütendem Blick zu Gibbs, welcher erwiderte.
„Ihr bekommt eure Münzen, seit unbesorgt.
Seht das hier als eine Art Anzahlung, und wenn der Job erledigt ist, bekommt ihr den Rest.“
Der Mann reagierte:
„Das hoffe ich für euch, denn das, was ihr von mir und meinen Männern verlangt, übersteigt eindeutig unsere Prinzipien.
Für gewöhnlich legen wir uns nicht mit der Marine an.
Einzig und allein euer vollkommen überzogenes Angebot ließ uns aufhorchen.
Gibbs tauschte mit einem seiner Crew Mitglieder einen Blick aus und zog dabei eine Augenbraue hoch.
Denn so sehr er auch hinter seinem Kapitän stand, so sehr war er sich auch über die Unpünktlichkeit jenes bewusst.
Der Spanier stand auf und wandte sich Gibbs erneut zu.
„Pass auf, Combadre...
ich verlasse mich darauf, dass du und dein verschollener Kapitän eure Abmachung einhalten werdet, wenn nicht...“
Er zückte einen Dolch.
„Wenn nicht, dann schneide ich dir deine Koteletten persönlich von der Backe.“
Der Mann nahm den Beutel mit den Münzen und gab seinen Männern das Zeichen zum Aufbruch.
Die Männer verließen den hinteren Raum und gingen durch den staubigen Laden in Richtung der Tür.
„Wir werden in einer Stunde am Marktplatz bereit stehen.“
Er wandte sich von Gibbs und seinen Männern ab und verließ den Laden.
Die Seeleute standen kurze Zeit wortlos dar, bevor sich einer zu fragen traute.
„Gibbs, wo ist der Kapitän?
Was hat er dir vor zwei Wochen gesagt wo er hin will?“
Gibbs verdrehte die Augen.

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Sora.



Als wir aufbrachen, fanden wir uns mit so starken Gefühlen konfrontiert, das keiner von uns das Wort ergriff. Unsere Kehlen waren wie zugeschnürt. Im Hinterkopf das Gefühl die Heimat betrogen zu haben und im Herzen die schmerzende Sehnsucht nach dem Horizont. Die ersten Wochen wechselten wir kaum mehr Worte, als nötig.. wir verständigten uns, um Aufgaben an Bord zu verteilen, um den Kurs zu besprechen. Wir waren uns fremd. Zwischen uns fühlte man diese nervenaufreibende Stille, die einen mit der Zeit verrückt machte. Unausgesprochene Worte, die uns die Kehlen versengten.

Die Gischt sprühte ihre kaum merklichen, salzigen Tropfen auf die Lippen des jungen Mannes. Den Geschmack von Tränen an den Lippen, betrachtete er die Zeilen des Briefes, die Augen gegen die blendende Mittagssonne zusammengekniffen.

Während er sich aufrichtete und den Brief in seinen Taschen verschwinden ließ, fing er den Blick einer seiner insgesamt 5 Matrosen auf. Zu gut kannte er diesen Ausdruck. Ein Minderjähriger, der ein recht großes Schiff mit einer kleinen und somit schwer arbeitend müssenden Crew befehligte, machte sich nun mal unbeliebt. Vor allem wenn er finanziell deutlich besser aufgestellt als seine Gefolgsleute und dazu noch den Altersdurchschnitt der Crew dramatisch hinunterzieht. Mit einem stoischen Blick zurück wies er den missgünstigen Blick des Rudergängers in die Schranken und erinnerte ihn an seine Position.

Mit einem leisen Seufzer lehnte sich der Junge an die Reling des Schiffes und beobachtete die unter den Strahlen der Sonne glitzernde, azurblaue, ruhige Oberfläche des Meeres. Trotz dessen, dass er seine Crew gut entlohnte, hatte er ein ungutes Gefühl. Dass sie ihn nicht respektieren würden; war ihm von Anfang an klar gewesen – so naiv war er nicht. Jedoch hatte er das Gefühl zusätzlich zu ihrer Entlohnung noch mehr tun zu müssen, um mögliche Risiken für ihn selber abzuwenden. Wenn sie es für so abstoßend befanden unter dem Befehl eines augenscheinlich Minderjährigen zu segeln, hätten sie sein Angebot nicht annehmen sollen. Aber Gold war vielen eben immer noch wichtiger, als Ehre. Und sollte es ihnen missfallen, weiter mit ihm zu segeln, würden sie ihn sowieso überwältigen und meutern – so dachten sie es sich wahrscheinlich.

Dies war einer der Gründe, warum der junge Japaner nun schon seit einiger Zeit keine Nacht mehr durchgeschlafen hatte. Auch diese Nacht horchte er wieder auf die Geräusche unter Deck, auf das Knarzen der Segel, wenn der Wind die Richtung wechselte, auf das in Verbindung mit Rum verstärkt scheinende lärmende Schnarchen seiner Crew sowie auf die Wellen die sich in im Mondlicht grauen Schaumkronen brachen.

John Tew


Admin

- Währenddessen im Rathaus -

In der großen, prunkvollen Empfangshalle des Rathauses standen viele Abgeordnete und Offiziere der East India Trading Company zusammen und redeten eifrig aufeinander ein.
Es war ein wilder, unkontrollierter Austausch von Worten und Informationen, wobei es schwierig war sein eigenes Wort innerhalb dieses Chaos zu verstehen.
Die Vorbereitungen auf die anstehende Beförderung von Cutler Backet liefen auf Hochtouren und einem jeden war bewusst, was dies bedeutete.
Sollte auch nur eine kleine Winzigkeit schiefgehen, oder sollte irgendjemand etwas vergessen, so würden viele Köpfe rollen.
Die Männer versuchten mit lauter Stimme und wilder Gestikulation ihrem jeweiligen Gegenüber ihre Vorstellungen unmissverständlich klar zu machen.
Doch dieses Gewirr wurde auf einmal unterbrochen.
Die Männer vernahmen langsame aber sich ihnen nähernde Schritte, die aufgrund der großen Höhe des Raumes sehr stark hallten.
Die Schritte wurden immer lauter.
Ein Abgeordneter legte seine Pläne auf einen kleinen Tisch und holte tief Luft als er sah, wer da auf sie zu kam.
Die Person stand am oberen Ende der Treppe, welche sich am Ende der Empfangshalle befand, und legte ihre rechte Hand auf das golden verzierte Geländer.
Langsam aber mit entschlossenem Gang, welcher auf eine gebildete Erziehung schließen lies, schritt die Person voran.
Ein Offizier trat einige Schritte hervor und blieb kurz vor der untersten Stufe der Treppe stehen.
Die Person blickte ihn an, als diese sich leicht vor ihm verneigte.
„Sir, es ist uns eine große Ehre euch heute schon antreffen zu dürfen.
Bitte erlaubt mir euch die Ablaufpläne für die morgige Feierlichkeit kurz zu präsentieren.“
Die Person winkte ihn ab.
„Mister Dawsen, ich möchte nichts von den Plänen hören.“
So sehr er es sich auch nicht anmerken lassen wollte, so kam der Offizier nicht umher, sein Gesicht mit einem kurzen Grinsen zu verzieren, da er bei all dem Chaos hier leicht den Überblick verloren hatte, und eben dies der angehenden Lord nicht bemerken sollte.
Er spielte das Spiel mit:
„Aber Sir, ich...“
Er wurde unterbrochen.
„Vor knapp zwei Wochen begegnete ich einem guten Bekannten meinerseits.
Kein Freund und auch keiner meiner Angehörigen.
Nun mehr doch war diese Person aber eine der erstaunlichsten und aufregendsten Persönlichkeiten, die ich je kennenlernen durfte.
Diese Person, dieser Pirat...“
Er hielt kurz inne.
„...machte mir das Leben schon viele zu lange schwer.
Nun denn, ich möchte hier keine Geschichten erzählen.
Dieser Pirat trug etwas bei sich, etwas von sehr hohem Wert, und zwar einen Kompass.
Und eben diesen Kompass nahm ich dem Piraten ab, bevor ich ihn auf seinem brennenden Schiff zurück lies.“
Der Offizier wandte sich dem angehenden Lord mit fragendem Blick zu.
„Sir..?“
„Der Kompass, er wurde gestohlen...heute...
Als ich gerade in das Ratszimmer kam, befand sich besagter Kompass nicht mehr in der Schreibtisch Schublade.“
Er wandte sich der versammelten Meute zu.
„Ich weiß wirklich nicht, was hier vor sich geht, aber was auch passiert, beschafft mir sofort diesen verdammten Kompass!“
Den versammelten Männern entging dieser Befehl natürlich nicht, und sofort machten sie sich daran  kleine Truppen zu bilden und den Platz um das Rathaus zu durchsuchen.
Im ganzen Saal wimmelte es plötzlich nur noch so vor Soldaten, die wild umherliefen um die ihnen zugetragenen Aufträge möglichst schnell ausführen zu können.
Blätter flogen durch die Gegend, Stühle wurden umgeworfen, es war ein einziges großes Chaos.
Aber der ganze Trubel, der sich innerhalb dieser Wände abspielte, kam einem der anwesenden Soldaten zu Nutze.
Der Soldat befand sich im hinteren Teil des Raumes und lehnte sich gerade an eine der großen Marmor Säulen an.
Seine schwarz umrundenden Augen visierten Beckett an, der sich nach seiner Ansprache anscheinend zurück ziehen wollte.
Ruhig beobachtete er die Situation und suchte nach dem besten und sichersten Weg nach drausen.
Er tastete sich langsam und mit größter Vorsicht nicht aus der Menge herauszustechen in Richtung der großen Eingangstür.
Er musste aufpassen beim Hinausgehen auf den Marktplatz nicht von heranstürmenden Soldaten umgerannt zu werden.
Als er sich auf dem Marktplatz befand, suchte er sofort die Gasse zwischen dem Rathaus und der Schiffswerft auf, zu welcher er bei diesem Getümmel unbemerkt hinlaufen konnte, ohne dass ihm irgendwelche Fragen gestellt wurden.
Dort angekommen positionierte er sich hinter einem großen Hölzernen Fass auf dem die Worte „R.U.M“ zu lesen waren.
Mit starrem Blick musterte er kurz das große Fass von unten nach oben und zog kurz den Nasenwinkel hoch.
Langsam näherte er sich mit seinem von Dreadlocks bewucherten Kopf dem scheinbar nahen Schatz.
Als er gerade seinen Mund öffnete um mit seiner Zunge das hölzerne Gold nach Rumspritzern abzusuchen, bemerkte er ein lautes Geräusch.
Es war ein lautes Knirschen und Knarren alter Holzdielen, welches plötzlich den Marktplatz überströmte.
Die großen hölzernen Tore der Schiffswerft öffneten sich.
Der junge Soldat wusste, was dies zu bedeuten hatte.
Schnell zog er seinen Kopf wieder hinunter und griff in seine rechte Manteltasche.
Ein kurzer Blick in alle Richtungen, ob ihn jemand beobachtete, und schon zückte er seinen treuen Wegbegleiter hervor.
Es war der Kompass.
Der Kompass, der nicht nach Norden zeigt, sondern auf all die Dinge, die man haben möchte und wo sie zu finden sind.
Langsam öffnete er jenen und betrachtete die Innenseite des Deckels.
Er musste kurz die Augen zusammen kneifen um das Lesen zu können, was dort stand.
„Ich zeige dir all die Dinge, du haben möchtest und wo sie zu finden sind,
aber betrügst du mich, so entfessele ich deine größte Angst...“
Der Mann dachte kurz nach.
So oft hatte er den Kompass schon verliehen, verloren oder beschädigt, aber betrogen hatte er ihn noch nie.
Er machte sich darum keine weiteren Gedanken und blickte auf die Kompassnadel.
Die Nadel drehte sich ein paar mal nach links, und kurz nach rechts, bis sie ihr Ziel fixiert hatte.
Der junge Mann folgte mit seinem Blick der Richtung der Kompassnadel, welche genau zwischen die zwei riesigen Tore der Schiffswerft zeigte.
Bei einem kurzen lächeln kam einer seiner vergoldeten Zähne zum Vorschein.
Endlich hatte er das gefunden, was ihm solch große Mühen bereitete.

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Sora.



Mit wild klopfendem Herzen schreckte der Junge hoch, als er das Geräusch von einem rollenden Fass vernahm, das scheinbar unter Deck irgendwo gegen geknallt war. Er war tatsächlich gegen seinen Willen weggedämmert, auch wenn er sich nicht sicher war ob es für einige Minuten oder nur ein paar Sekunden war. Sich selbst zur Ruhe und Konzentration zwingend hielt er einen Moment inne, während er nach seinem Wakizashi tastete, dass er stets unter seinen Kleidern trug. Die Kleidung eines Samurai war das, was er seit Kindesalter an gewohnt war. Doch sie war nicht ideal für das Leben, das er nun führte – dem war er sich bewusst. Er würde sich etwas anderes beschaffen müssen, schwerer und idealerweise mit kugelsicheren Metalplatten.

Stimmen unter Deck mischten sich unter das stetige Rauschen der brechenden Wellen; die See war unruhig geworden und das Schiff wiegte sich Mal für Mal stärker. Trotz dessen, dass er nun schon seit ein paar Jahren die Seefahrt erlebte, so hatte er immer noch einen geheuren Respekt vor der gnadenlosen Naturgewalt, die das Meer entfesseln konnte. Die Vorstellung, unter Wassermassen begraben zu ersticken.. – Manchmal bedeutet Atmen den Tod, der Kampf um das Leben selbst scheint der Tod zu sein.

Seine Überraschung darüber, dass nun alle 5 Matrosen mit einem kampfeslustigen Funkeln in den Augen vor ihm stehen, hält sich sichtlich in Grenzen. Grundlegend für einen Samurai ist es seine Waffe stets bei sich zu tragen, Tag und Nacht.

Unter seinen Füßen knarren die Dielen des Schiffes und ächzen im Zuge der gegen das Schiff brechenden Wellen. Gischt peitscht über die Reling, während der junge Krieger nun ein Katana aus der Hülse zieht. Dies tut er mit einer ungemeinen Ruhe und Gelassenheit, die eine derartige Überheblichkeit ausdrückt, dass sie einen der Matrosen veranlasst, auf den Jüngeren zu zu hetzen.

Gerade in diesem Moment wird das letzte Ende des Katanas offengelegt; aus dem Handgelenk heraus zieht er das Schwert und geht direkt in einen energischen Gegenschlag über, der das längere dunkle, fettige Haare das dem angreifenden Matrosen vor den Augen baumelt,  säuberlich in der Luft zerschneidet, zusammen mit seinen Augen, in die sich innerhalb dem Bruchteil einer Sekunde ein hauchdünner Schnitt gefressen hat, der auf beiden Lidern erst kaum merklich erscheint, ehe sich dieser mit Blut füllt und ein schmerzerfüllter Aufschrei folgt. Die Waffe fallen lassend und verzweifelnd die blutenden Augen haltend fällt der erste und auch letzte Angreifer wie verrückt zitternd und wimmernd auf die Knie. Noch vor wenigen Augenblicken schienen die restlichen vier nachträglich mit stürmen zu wollen, und dennoch stehen alle vier noch an der gleichen Stelle. Blanke Mienen beobachten das Schauspiel, das sich vor ihnen vollzieht.

„Ist noch jemand mit der Situation an Bord unzufrieden?“

Jegliche vermeintliche Emotion, die zuvor in den, den Ozean reflektierenden Iriden des schwarzhaarigen Jungen versteckt schien, scheint nun Lügen gestraft zu werden. Mag sein, dass der junge Japaner wie ein Monster erscheint. Jedoch tut er nur das, was er für nötig hält. Er ist es nun mal nicht gewohnt einen Hehl aus Emotionen zu machen. Denn Emotionen sind in solchen Situationen hinderlich und vor allem gefährlich. Das Leben auf der See kennt nur eines: töten oder getötet werden; verraten oder verraten werden, verletzen oder verletzt werden - Im Zweifelsfall wird man lieber zum aktiven Täter als zum Opfer.

John Tew


Admin

- Währenddessen in der Bar -

Die Stimmung in der Bar kippte ruckartig.
Keiner der anwesenden Gäste befand sich mehr auf seinem Platz.
Alle, egal ob Dirne oder Trunkenbold, sie alle blickten auf den jungen Mann inmitten des Raumes, und dachten nur an das hohe Kopfgeld, welches auf jenen ausgesetzt war.
Ein jeder von ihnen hatte den gleichen Gedanken.
Dieses elende, versoffene Leben hinter sich lassen und mit dem Geld, dass sie bekommen würden, wenn sie ihn ablieferten, etwas neues anzufangen.
Die Männer und Frauen standen um den jungen Mann herum, als sie ihn dabei beobachteten, wie er seinen großen Mantel ablegte.
Der Wirt sschaute daher, als hätte er dem Leviathan persönlich in die Augen gesehen, und bekam kein Wort heraus.
Er ärgerte sich innerlich.
Wie konnte er nur nicht erkennen, wer da vor ihm stand.
Jeden Tag zur Mittagszeit kam ein Soldat vorbei um ihm die neusten und aktuellsten Steckbriefe auszuhändigen, wofür er ein kleinen Gegenlohn bekam.
Der junge Mann legte seinen Mantel auf einen der vielen nun leeren Tische, wodurch sein großes Waffen Arsenal zum Vorschein kam.
Zwei lederne Gürtel mit jeweils zwei Pistolen kreuzten sich über seiner Brust.
Ein weiterer Gürtel schnürte sich um seine Leiste und war Träger seines langen Säbels.
Ein Schmied würde wohl eher von einer Art Langschwert reden, als von einem handelsüblichen Piratensäbel.
Unter all seinen Waffen trug er ein feines, sauberes, weinrotes Leinen Hemd, welches er auf seiner Reise auf See einem feinen Mann entwendete.
John schaute sich in der dunklen Spelunke um und wartete auf weitere Reaktionen.
Plötzlich ein Geräusch hinter ihm.
Eine der jungen Dirnen versuchte hastig die Bar zu verlassen.
Sie schnellte von ihrem versoffenen Kunden, von dem sie natürlich schon sämtliche Besitztümer gestohlen hatte auf und lief los.
Mit dem eigenen Rock in der Hand, um in dieser angespannten Situation bloß nicht zu stürzen, rannte sie in Richtung Tür.
Sie war sich sicher gewesen, dass sie den ruhigen Moment für sich nutzen könne um so zu entkommen.
John reagierte schnell.
Eine kurze Handbewegung an den Gürtel, die Pistole gezückt, rasch anvisiert, Feuer!
Ein dumpfer Knall durch-schnellte den Raum, als die Kugel nur um Haaresbreite an dem blond gelockten Kopf der jungen Dame in der Tür einschlug.
Keiner der anwesenden Gestalten konnte die Schnelligkeit dieses Schusses nachvollziehen.
Alle schauten sie die Frau an, die sich ruhig von der Tür abwandte und daneben langsam mit dem Rücken zur Wand in Richtung des Bodens rutschte.
Ihre weit geöffneten Augen musterten den Mann, der keine sechs Meter weit weg von ihr stand.
Von ihm aus ging ein leicht gräulicher Rauch, der einen Moment lang sein Gesicht verdeckte und somit keinen Aufschluss auf seine nächste Aktion zuließ.
Der Wirt, der immer noch fest an seinem Gewehr festhielt, wandte sich dem Schützen zu.
„Junge, ich will hier wirklich keinen Ärger haben.
Sag mir bitte was du willst und ich gebe es dir, aber bitte keinen weiteren Ärger.“
John Wandte sich ihm zu.
„Weißt du...das Problem an der ganzen Sache ist, dass ich nur hier bin, weil ich den Ärger brauche.“
Er blickte in eine Mischung aus gleichzeitig verängstigten und zudem ratlosen Gesichtern.
„Dennoch...
es wird niemandem in diesem lokal etwas passieren.
Alles was ich will ist, dass wir warten bis die Soldaten der East India Trading Company hier sind.
Diesen Schuss dürften nicht einmal diese Idioten überhört haben.“
Er drehte sich in Richtung der schockierten Dirne.
„Verehrteste, ich bin wirklich untröstlich.
Ich wollte sie mit meinem Verhalten wirklich nicht verängstigen...
allerdings musste ich hier meinen Standpunkt klar machen.“
John Tew ging auf die verängstigte Frau zu und half ihr auf die Beine.
„Kommen sie, ich spendiere ihnen einen Drink.“
Er ging langsam mit der Frau in Richtung des Tresen.
Was sie dabei nicht bemerkte, war, dass ihres Diebesgut, welches sie sich im Laufe des Abends zusammen ergaunert hatte, durch den großen Schock, ziemlich unsicher an ihr haftete.
So kam es, dass ihr eine Geldbörse unter dem Kleid hervor rutschte und auf den Boden fiel.
Normalerweise wäre so etwas in einer Bar nicht sonderlich aufgefallen, aber durch die jüngsten Umstände und die damit einhergehende Stille, war die herabfallende Geldbörse, neben dem jungen Piraten, das zweite Highlight des Abends.
Der Mann, der von der Dirne als letztes bedient wurde, machte einen Satz nach vorne und griff nach  seinem Eigentum.
John Tew entging dies nicht.
„Ohh, verdammt...“
Der versoffene Mann schrie:
„Du elende Diebin, ich dachte du liebst mich und wir wollen heiraten...“
Ein weiterer Mann meldete sich zu Wort:
„Was soll das?
Ich dachte wir wären Seelenverwandt...“
Ein weiterer Trunkenbold schrie laut:
„Meine Geldbörse ist weg!“
John Tew erkannte die neue Situation, in der er sich befand.
Sein Plan war es eigentlich gewesen, die Leute in der Bar so sehr zu verängstigen, dass er die Kontrolle behalten konnte, bis die Soldaten eintreffen würden.
Aber daraus war wohl nichts geworden, denn ihm war völlig bewusst, was nun passieren würde.
John nahm die junge Frau eifrig an der Hand und sagte:
„Meine Liebe, ich kann auf keinen Fall zulassen, dass diese Männer sich an ihnen vergehen, also werde ich mich für sie opfern.“
Während der junge Mann mit der Dirne redete, griff er ihr rasch und mit geschickter Hand unter das Kleid.
Die Frau war zuerst verwundert, lies es sich bei dem guten Aussehen des jungen John Tew aber nicht nehmen, es zu genießen.
Als John seine Hand wieder hervor zog, sprang er mit einem Satz auf einen der Tische, hob seinen rechten Arm und schrie:
„Gentleman, jeder, der seinen Wertgegenstand wieder zurück haben möchte, sollte nun besser horchen.“
In seiner Hand befanden sich mehrere Ketten sowie Geldbörsen.
Plötzlich unterbrachen die Gestalten ihr Geschrei.
John Tew versuchte weiterhin die Kontrolle über die Situation in der Bar zu halten, indem er die Leute mit ihren Wertgegenständen erpresste.
Allerdings dauerte es sich nicht lange, bis er bemerkte wie die Stimmung in dem Lokal erneut kippte.
Er betrachtete die Männer mit einem skeptischen Blick.
Was er noch vor einem Moment als Angst und Respekt in den Gesichtern der Männer sehen konnte, hatte sich in Zorn und Vergeltung gewandelt.
Er senkte seinen Arm und lies die Wertsachen auf den Boden fallen.
Seine Linke Hand zog er vorsichtig und mit bedacht langsam in Richtung der Kreuz-Gürtelschnalle mit den anderen drei Pistolen.
Sämtliche Männer in der Spelunke taten es ihm gleich.
Man konnte regelrecht zählen wie viele Lunten auf einmal zum Vorschein kamen.
Ob unter dem Mantel, Am Bein festgeschnallt, oder unter dem Tisch hervor gezogen, das Lokal wimmelte plötzlich nur so vor dem tödlichen Eisen.
Es war ruhig, zu ruhig.
Ein jeder wusste, dass es nun nicht mehr viel benötigte, um die Situation völlig außer Kontrolle geraten zu lassen.
Die Frauen versteckten sich rasch hinter Stühlen und Tischen.
Sie waren alle bereit.
Auf Einmal durchdrang ein Geräusch die Spelunke.
Es waren Schritte.
Schritte, die immer lauter und präsenter wurden.
Der gute John schaute in Richtung der Tür.
Vielleicht war das die Chance, die ihm jetzt das Leben retten könnte.
Plötzlich ertönte ein lautes Geräusch und die Beiden Türhälften knallten mit so enormer Wucht gegen die Innenwand der Bar, das einige Bilder, die an dieser befestigt waren, sofort herabfielen.
Fünfzehn Soldaten der East India Trading Company betraten mit Schwertern, Pistolen und Gewehren das Lokal.
Sie richteten ihre Läufe auf sämtliche Gestalten in der Bar.
„Keiner bewegt sich oder macht auch nur irgendeinen Murks, ansonsten werden wir schießen!“
John dachte sich, jetzt oder nie.
Mit starrem Blick auf die Soldaten, zog er eine seiner Pistolen und richtete sie auf die brennende Öllampe, die sich direkt über den Köpfen der Soldaten befand.
Und erneut, gezückt, gezielt, gefeuert.
Die Lampe zersprang in hunderte von Teilen, welche nun über den Köpfen der Soldaten herabregneten.
Dies war der Anlass, für die Situation in dem Lokal zu eskalieren.
Es fing mit einem Seemann an, der anfing auf einen anderen Seemann zu schießen, da dieser ihm und dem Glück mit seiner Dirne anscheinend im Wege stand.
Jener wurde getroffen und flog zwei Meter weit weg über Tisch und Stuhl.
Ein weiterer setzte seinen Lauf direkt auf John an, um sich für all den Ärger zu revanchieren, dem er ihm bereitete.
Dies entging dem jungen Piraten natürlich nicht, und sofort duckte er sich und sprang vom Tisch.
Während nun auch mittlerweile der Wirt angefangen hatte wild um sich zu schießen, um die Leute davon abzuhalten seinen Laden zu zerstören, mischten sich nun auch die Marine Soldaten mit ein.
„Man könnte meinen, man wäre in Tortuga.“
John suchte den Schutz eines Tisches, während er sich vor den ihm entgegenkommenden Schüssen in Acht nahm.
Er musterte die Spelunke und suchte nach einem sicheren Ausweg.
Sofort fiel ihm die Treppe in den ersten Stock auf, von welcher er durch die Fenster vermutlich auf die Dächer gelangen könnte.
Er wollte gerade in Richtung der Treppe laufen, als er bemerkte, wie ein Offizier durch die Eingangstür kam.
Dieser zückte mit rascher Hand eine Pistole und schoss einem Mann, der vor seinen Augen einen Soldaten im Schwitzkasten hatte, in den Rücken.
„Was hat das alles hier zu bedeuten?“
Einer der Trunkenbolde legte sofort seine Pistole nieder und wandte sich ihm zu.
„Das ist alles die Schuld von dem jungen Burschen da drüben.
Es hat alles angefangen, als er den Laden betreten hat.“
Der Offizier musterte John, während der Trunkenbold weiter erzählte.
„Sir, das ist John Tew, der Sohn von ihr wisst schon wem.“
Dem Offizier lief es eiskalt den Rücken runter und er merkte wie sich die Haare auf seiner Haut langsam aufstellten.
Er dachte sich, dass er eine solche Chance vermutlich kein zweites mal bekäme, einen der berüchtigten Tew Piraten fassen zu können, immerhin handelte es sich hier um den Kapitän der Piratenbande.
John Tew lieferte sich ein kurzes Blickduell mit dem hoch angesehen Mann, bevor er ihm ein freches Grinsen zu warf.
Er machte einen Satz und fing an in Richtung der Treppe zu rennen, immer darauf achtend in Deckung zu bleiben.
Der Offizier griff nach der Pistole einer seiner Soldaten und setzte einen Schuss ab.
Dieser verfehlte John nur knapp, aber trotzdem lies er sich davon nicht aus dem Konzept bringen.
Der Offizier zog sein Schwert und ging ebenfalls mit raschem Schritt in Richtung der Treppe.
Er musste sich den Weg frei kämpfen, da sich die Bar mittlerweile in einem Kriegs – ähnlichen Zustand befand.
Er gab einigen seiner Soldaten das Zeichen ihm zu folgen.
John war mittlerweile auf der obersten Stufe angekommen, und blickte kurz hinter sich, während er auf eines der vielen Zimmer im obersten Stock zu lief.
Ohne groß nachzudenken schlug er die Tür mit seinem Körper auf und rannte in den Raum hinein.
Er schaute sich um und analysierte, welches der drei Fenster in dem Raum wohl das geeignetste wäre um vor den Soldaten zu fliehen.
John entschied sich für das Fenster, welches entgegengesetzt der Richtung des Marktplatzes gerichtet war.
Er schob den hölzernen Rahmen des Fensters nach oben und kletterte hinaus.
Dabei lies er das Fenster mit Absicht offen stehen, da er wollte, dass ihm die Soldaten folgten.
Mit einigen wenigen Handgriffen und einem kurzen Stöhnen, kletterte er weiter auf das Dach.
Oben angekommen, observierte er kurz die Lage.
Er sah, dass sich immer mehr Soldaten auch aus anderen Teilen der Stadt diesem Platz näherten.
John blickte empor in Richtung des Marktplatzes.
„Na dann, Jack, der Rest hängt von dir ab.“

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Sora.



Kurz huschte ein undefinierbarer Gefühlsausdruck über das Gesicht des Jungen, ehe dieser sich hinunterbeugte und den Mann an den Schultern packte und mit sich schliff. Es kostete ihn offensichtlich Mühe den wimmernden Mann, dessen Körpergewicht das seine mit Leichtigkeit übertraf, mit sich zu ziehen. Erst als sich das kalte, nasse Holz der Reling gegen dessen Beine schlug, schreckte der Mann plötzlich zusammen, ehe er einen enormen Kraftschub spürte, der ihn kopfüber über die Reling hiefte und über Bord gehen ließ. Sein von Todesangst erfülltes Schreien wurde jäh samt seines Körpers von den schäumenden Wellen verschluckt. Mit erzürntem Gesicht wandte er sich an seine verbleibende Crew und bedachte sie mit einem Blick aus seinen nachtschwarzen, sichelförmigen Augen, der sie zurückweichen ließ. Unwillkürlich schwand seine angespannte Körperhaltung, in dem er sich selbst zur Ruhe zwang. Sein Körper zitterte, ob vor Kälte oder Wut war nicht auszumachen. Regen peitschte vom Himmel hinab und heftete schwarze Strähnen an sein bleiches Gesicht. Im Augenwinkel sah er die Matrosen unter Deck gehen, mit schleifenden Schritten, die die anfängliche Schockstarre aufbrachen. Diese Vorstellung war nötig gewesen, um die Machtfrage ein für alle mal zu klären. Das war ihm klar – und dennoch, dennoch perlten nicht allein Regentropfen von seinem Kinn.

John Tew


Admin

Die Wellen schlugen mit gemäßigter Kraft gegen das Dock.
Was man gut für einen Vorboten eines großen Sturms halten könnte, war in Wirklichkeit das abklingende Nachbeben des gestrigen Orkanes.
Man konnte es an den hölzernen Stegen des großen Hafens sehen, der Orkan hatte seine Spuren hinterlassen.
Langsam aber sicher kamen auch die ersten Möwen wieder zum Vorschein,
Kreischend flogen sie umher und suchten das Festland nach angespülten Fischen ab.
Es war dennoch ein atemberaubender Anblick.
Denn was gab es schöneres als den morgendlichen Sonnenaufgang miterleben zu können.
Da interessiert es nicht, ob einen die Möwen sein eigenes Wort nicht verstehen lassen, oder ob der Hafen zur Schiffbruch-Insel verwandelt wurde, denn der Anblick dieses Naturschauspiels lies einem jeden Seemann das Gefühl von Freiheit wieder aufkommen, und erinnerte jenen, warum er eigentlich zur See fuhr.
Der Horizont, so nah und doch so fern.
Ein jeder fragte sich, was ihn dort erwartete, wenn er wieder zur See fahren würde.
Es war aber schon beinahe schwer in Richtung des Horizontes zu sehen, da die Sonnenstrahlen vom Wasser sehr stark reflektiert wurden.
Der Hafen wurde ebenfalls in warmes Licht getaucht.
Doch trotz all dieser Schönheit, mussten die Schäden des Orkans behoben werden, um die Arbeit der Schiffsbauer und der Händler nicht zu behindern.
Hafenarbeiter liefen über den großen, freien Platz des Hafens und sammelten mit Esel und Karren die letzten Trümmer auf.
Einige von ihnen war derweil damit beschäftigt die große Furche, die den Platz in der Mitte teilte, zu säubern.
Es war mehr als wichtig, dass diese Furche unmittelbar gesäubert wurde, denn sie führte direkt von der Schiffswerft oben auf dem Marktplatz hinab ins Meer.
Durch eben diese wurden die fertiggestellten Schiffe von Meister Kiel und seinen Männern in den Hafen gelassen.
Unmittelbar an den Hafen, schlossen die zwei – bis dreistöckigen Backsteinhäuser an, welche den Hauptweg entlang bis zum Marktplatz hinauf zierten.
Vor genau so einem Haus standen einige schwere Holzkisten aufeinandergestapelt, und gewährten somit keinen Blick darauf, was sich hinter diesen befand.
Plötzlich schaute am linken Ende einer der Kisten ein Kopf hervor.
Es war Gibbs, der sich die Lage am Hafen anschauen wollte.
Er achtete vor allem auf die große, freie Fläche rund um die eiserne Furche herum.
Einige Männer waren noch immer dabei jene zu säubern, ansonsten war es eher ruhig.
Joshamee Gibbs wollte gerade hervortreten...
Auf einmal entdeckte er einen Trupp Soldaten, die ihre morgendliche Route entlang gingen.
Er zog sich wieder etwas zurück und beobachtete die Lage.
Die Soldaten blieben bei den Männern, die die Furche säuberten stehen, und redeten mit ihnen.
Vermutlich machten sie ihnen klar, wie wichtig es war, dass alles in Ordnung gebracht werden musste, mit Hinblick auf die anstehenden Feierlichkeiten.
Plötzlich tauchte ein weiterer Soldat auf, der auf den Trupp zugerannt kam.
Gibbs konnte nichts von dem verstehen, was er sagte, aber es dauerte nicht lange, da setzte sich der Trupp mit dem dahergelaufenen Soldaten in Richtung Innenstadt in Bewegung.
Er wandte sich darauf vom Geschehen ab und sagte zu seinen leuten:
„Ich kann es nicht glauben, die Soldaten ziehen tatsächlich ab.
Jack und der Bursche haben es scheinbar tatsächlich geschafft.“
Große Erleichterung war in seiner Stimme zu hören, als ihm bewusst wurde, dass ein Plan seines Kapitän ausnahmsweise zu funktionieren schien.
George wandte sich ihm zu:
„Kannst du uns jetzt bitte sagen, was zum Teufel wir hier eigentlich tun?
Ich habe zudem immer noch nicht verstenaden, warum wir die Kleidung der Marine tragen.“
Gibbs wurde wieder ernster.
„Es scheint ja alles nach Plan zu laufen, also kann ich euch endlich einweihen.“
Die Männer saßen in der Runde und lauschten gespannt seinen Worten.
„Unser Auftrag ist es, hier am Hafen dafür zu sorgen, dass der große Platz dort vorne möglichst frei bleibt, und uns keine Soldaten der East India Trading Company in den Weg kommen.
Solange wir das schaffen, läuft alles nach Plan.“
Die Männer schauten sich gegenseitig ratlos an, bis einer den Mut aufbrachte zu fragen:
„Und wofür das alles?“
Gibbs gab ihm Antwort:
„Nun...“
Er zog die Lippen nach oben und schaute kurz hoch.
„Also wir machen das, weil...“
Er überlegte weiter.
Einige Sekunden vergingen, bevor ihm klar wurde, dass er keine Ahnung hatte, auf wen oder was sie da eigentlich warteten.
Er schaute die Männer mit zusammengekniffenen Augen an.
„Jack wird schon wissen, was er da tut.
Lasst uns unseren Teil dazu beitragen.“
Gibbs wandte sich von den Männern ab und setzte seinen Hut auf.
Einige Leute der Crew verdrehten die Augen, andere schüttelten den Kopf, aber ihnen allen war bewusst, dass es so oder nichts nütze, jetzt einfach aufzugeben.
Die Männer vollendeten ihre Tarnung, indem sie die feinen Soldatenhemden zuknüpften, die Hüte aufsetzten und ihre Stiefel banden.
Gibbs gab das Zeichen:
„Und jetzt alle im Gleichschritt, Männer!“
Die Crew verließ ihr sicheres Versteck und machte sich als Trupp auf den Weg in Richtung der großen, freien Fläche des Marktplatzes.
Einzelne Frauen und Männer, denen sie über den Weg liefen, grüßten sie freundlich, indem sie immer wieder ihren Hut zogen.
Auf einmal blieb Gibbs stehen und wandte sich seinen Männern mit starrem Blick nach vorn gerichtet zu.
Er flüsterte:
„Leute, wir sind immer noch Soldaten der East India Trading Company, und keine Händler, die ihre Waren durch Süßholzraspeln an den Mann bringen wollen, also benehmt euch dementsprechend bitte auch.“
Die Crew riss sich nochmals am Riemen und ging geschlossen, ohne jegliche Emotionen zu zeigen, an sämtlichen Leuten vorbei.
Als die Meute bei den Hafenarbeitern angelangt war, sprach Gibbs zu ihnen.
„Sie alle brauchen hier nicht länger zu arbeiten, ich habe Anordnung erhalten, sie hier sofort abzuziehen, und sich um die Schäden an den Docks zu kümmern.“
Sie schauten ihn verdutzt an.
„Aber gerade hieß es noch, dass...“
Gibbs unterbrach ihn:
„Neue Anordnung von Cutler Becket persönlich.
Er möchte, dass die Docks sofort gereinigt werden.
Ein paar Trümmerteile in der Furche machen nichts aus.
Hauptsache der Hafen sieht ordentlich aus.“
Die Hafenarbeiter schauten sich kurz an und zuckten mit den Schultern.
Ihnen soll es recht sein, wenn sie nicht in der engen Furche nach Holzresten suchen müssten.
Sie packten ihre Sachen, luden sämtliche Werkzeuge auf den Karren auf und gingen in Richtung der Docks.
Einer der Männer wandte sich erneut Gibbs zu:
„Und das wars jetzt?“
Gibbs nickte und erwiderte:
„Jetzt müssen wir nur noch auf die Beiden warten.“

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Sora.



Er hatte den ganzen Weg zu See auf sich genommen, um so weit vor seiner Erinnerung und seinem Gewissen wegzulaufen wie möglich. Sie hatten erneut in Tortuga angelegt. Eigentlich wollte Sora zu der Piratenstadt, um andere Matrosen zu finden oder möglicherweise bei einer anderen Crew unterzukommen. Zu groß war das Risiko, wenn er weiter so segelte. Niemand würde einen so jungen Kapitän akzeptieren; das hatte er inzwischen verstanden. Und sein Verlangen seinen Hals im Schlaf aufgeschlitzt zu bekommen war auch verschwindend gering, weswegen er einfach etwas ändern musste. In voller Montur samt Langschwert kam er in eine der Kneipen hinein. Inmitten des Chaos suchte er sich einen Weg zur Bar und setzte sich in eine der Ecken, in der man wahrscheinlich die meiste Ruhe hatte; wenn man ständiges von betrunkenen Seemännnern Anschgeschrien werden Ruhe nennen konnte. Bist du Chinese? Hast du deine Mutter verloren? Frauen gehören hier nicht rein.

//Wunderbar, wirklich. In solchen Momenten erinnerte ich mich warum wir diese Typen Südbarbaren nennen und verachten. //

Den ganzen Trubel ignorierend bestellte er sich ein Bier, das er mit einer ähnlichen Bemerkung vorgesetzt bekam und probierte dieses.

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